Bevölkerung La Réunions
Die Insel La Réunion hatte bis zu ihrer Entdeckung in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts keine eigenen Einwohner. Alle heutigen Bewohner der Insel stammen ausschließlich von früheren Einwanderern ab: von weißen europäischen Siedlern, von afrikanischen und madagassischen Sklaven, indischen Arbeitern, Chinesen und indischen Moslems.
Es gibt die sogenannten „Petits blancs“, Nachfahren reicher französischer Großgrundbesitzer, die hier siedelten. Nachfahren ehemaliger Sklaven aus Schwarzafrika sind die „Cafres“. „Malbars“ bzw. „Tamilen“ sind Inder hinduistischen Glaubens. Sie stammen von ehemaligen Plantagenarbeitern ab. „Z’arabes“ wiederum sind die Nachfahren von Indern muslimischen Glaubens, die einst als Händler auf die Insel kamen.
Eine weitere Gruppe sind die Chinesen, die sich als Landarbeiter verdingten. Aber auch Franzosen die sich für eine bestimmte Zeit hier niederließen, auch „Z’oreils“ genannt, ergänzen wie die Einwanderer vom benachbarten Archipel der Komoren und vom ebenfalls französischen Überseedepartement Mayotte die Vielfalt der Bevölkerungsgruppe.
So unterschiedlich ihre Herkunft und Lebensweise, so vereint sie alle doch ihre gemeinsame kreolische Identität. Auf La Réunion geboren zu sein, bedeutet kreolisch zu sprechen, kreolisch zu essen, kreolisch zu wohnen. Kurz es bedeutet, kreolisch zu sein.
Sprache auf La Réunion
Das Kreolisch, auch „Réunionnais“ genannt, hat den Status einer Regionalsprache und wird, nach einer Verbotszeit bis in die 60er Jahre, auch in der Schule gelehrt. Jeder Reunionese und jede Reunionesin spricht sie, egal welcher Herkunft. Als Schriftsprache wird sie nicht genutzt und wurde erst vor kurzer Zeit kodifiziert. Das gesprochene Französisch ist dem heutigen Französisch nur teilweise ähnlich.
Grammatische und syntaktische Beziehungen weichen oft vom Festlandfranzösisch ab und man findet oft entlehnte Ausdrücke und Vokabeln aus vorgegangenen Jahrhunderten und stark vereinfachte Satzstücke. Hier ein Sprachbeispiel: „mi di a ou“, wörtlich „moi dis à toi“ : für „ich sage dir“.
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Architektur auf La Réunion
Wer sich von Natur und Strand eine Auszeit nehmen will, findet trotz dem Naturfokus auf La Réunion einige architektonisch interessante Reiseziele, die man besichtigen kann. Zu den beeindruckendsten Gebäuden der Insel gehören mit Sicherheit die kolonialen Herrenhäuser der Kaffeeplantagenbesitzer und Zuckerrohrfabrikanten, die sich unmittelbar neben den Plantagen niederließen. Geschichtliche Zeugnisse dieser Sklavenzeit vermittelt das Musée de Villèle, in kreolischer Architektur, hoch über den Hügeln von Saint-Paul in der ehemaligen Villa der Familie Desbassayn.
Weitere sehenswerte Gebäude liegen hoch über der Insel, wo reiche Bewohner ihre Sommerresidenzen „im Grünen“ errichten ließen: So etwa das Maison Folio im schönen Ort Hell-Bourg im Cirque de Salazie, das eine Mischung aus landestypisch-kreolisch-bunten Streifen und luxuriöser Ausführung darstellt inklusive Garten und klassischem Holzpavillon.
Wer sich grundsätzlich für die dörfliche Architektur La Réunions interessiert, kann neben dem berühmten Dorf Hell-Bourg die Domaine du Grand Hazier in Sainte-Suzanne sowie die bunten kleinen Ortschaften „îlets“ genannt, besuchen.
Bei den kreolischen Dörfern – Les Villages Créoles ® – handelt es sich um ein Netzwerk von 15 Dörfern und mehr als 120 Betrieben aus Hotelerie, Gastronomie und Freizeit. Les Villages Créoles ® ist gleichzeitig touristisches Konzept und Gütesiegel, das den Reichtum und die Vielfalt der Insel La Réunion gekonnt vermitteln.
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