Tropen, Vulkane und Meer: Trekking-Reisebericht von der Insel Réunion

Tropen, Vulkane und Meer: Trekking-Reisebericht von der Insel Réunion

Wanderer auf der Strecke von Roche Plate
nach Marla

10 Stunden Flug von Paris entfernt, aber immer noch in Europa. Anfang Mai begab ich mich gemeinsam mit einer kleinen Reisegruppe auf unsere Trekkingreise im französischen Departement Réunion. 8 Tage anspruchsvolles Trekking mit anschließender Stranderholung erwarten uns. Die Anreise erfolgt mit Air France, was bedeutet, dass wir in Paris den Flughafen wechseln und per direktem Bustransfer von Charles de Gaulles nach Orly fahren, was reibungslos klappt.

3-Tages-Trekking-Etappe nach Mafate

Wir packen unsere Rucksäcke zunächst für 3 Tage und starten frühmorgens mit dem Bus zum Aussichtspunkt Maido. Das Hauptgepäck bleibt unterdessen im Hotel Le Nautile, wohin wir nach dem Trekking zurückkehren werden. Der Ausblick in den Talkessel Mafate ist überwältigend. Nun heißt es, Mafate per pedes zu erobern.

Übernachtung in einer Berghütte

Straßen gibt es hier nicht, nur hin und wieder kreisen die Helikopter über uns. Nach 2.300 Höhenmetern bergab und 400 bergauf erreichen wir die Berghütte Cayenne. * Die Berghütten haben 4 – 8-Bettzimmer, in der Caverne Dufour sind es 12-Bettzimmer. Es gibt ein dreigänges Abendessen, meist kreolisch. Das Frühstück ist typisch französisch: klein und einfach. (*normalerweise beginnt der Einstieg über den weniger anstrengenden Latanier des Orangiers. Dieser Weg war zum Zeitpunkt gesperrt.)

Die kommenden Tage erwarten uns abwechslungsreiche Touren nach Roche Plate und weiter nach Marla, bis wir Mafate verlassen und über den Col de Taibit in den Krater Cilaos absteigen. Wir genießen atemberaubende Bergpanoramen, eine oft endemische Flora, herzliche Reunionaisen und Abenteuer. So heißt es immer wieder “Schuhe aus” und ab durch den Fluss. Zum Glück sind Abkühlungen willkommen. Dank vieler natürlicher Quellen können wir unseren Wasservorrat immer wieder auffüllen.

Kleiner Luxus zwischendurch: Ein Hotel in Cilaos

In Cilaos genießen wir einen Ruhetag und den Komfort eines Hotels. Wer mag, leiht ein Mountainbike oder probiert sich bei Canyoning. Wir erhalten hier unser Hauptgepäck und rüsten uns für die zweite Etappe.

Aufstieg zum Piton des Neiges: Hoch hinaus mit Hüttenkomfort

Aufstieg zur Caverne Dufour am Fuße des Piton des Neiges, dem höchsten Berg Reunions. Diese Hütte ist sehr spartanisch, ein Sommerschlafsack erforderlich. Nach einer kurzen Nacht beginnt der optionale Aufstieg zum Gipfel.

Bei klarer Sicht erlebt man einen grandiosen Rundumblick bei Sonnenaufgang. Nach Rückkehr zur Berghütte und einem Frühstück erwarten uns nochmal ca. 7 km bis zur Gite Bélouve. Der Weg führt entlang des Grads zum dritten Talkessel Salazie und ist sehr feucht und matschig. Abends werden wir mit einem leckeren Essen in der wunderschön gelegenen Gite de Bélouve für die Strapazen belohnt. Es gibt hier auch ein kleines Museum.

Schmaler Pfad durch die Tamarinden-
wälder des Gite de Belouve

Am Morgen erfolgt eine wunderschöne Wanderung durch den märchenhaften Tamarindenwald Bélouve. Ein Transfer bringt uns zur Vulkanhütte, wo uns die letzte Etappe zum Kraterrand – diesmal bei Nieselregen und im Nebel – erwartet.

Wir haben Glück, noch am selben Tag für das Gebiet gesperrt, da ein Ausbruch erwartet wird. Wir kehren zu unserem hübschen Strandhotel an der Westküste zurück, wo uns wieder die Sonne empfängt.

Ausflugtipps sind ein Besuch in der Schildkröten-Aufzuchtstation Kélonia und der Wochenmarkt von Saint Paul (Fr und So). In St. Leu werden Gleitschirmflüge angeboten. Ein Höhepunkt  und lohnender Abschluss einer Reise nach Réunion ist ein Helikopter-Rundflug!